Ein Leben zwischen Beats und Bildern

Geboren 1975 in Freiburg, wuchs Sascha in einer Familie auf, in der Kreativität kein Fremdwort war – sie lag in der Luft, auf den Leinwänden seines Vaters und Großvaters, beides Kunstmaler mit Leidenschaft. Früh griff er zur Kamera: Die alte analoge Canon seiner Mutter wurde zum ständigen Begleiter auf Schulausflügen und Spaziergängen durch die Nachbarschaft.

Mit dem Aufkommen der ersten erschwinglichen Camcorder begann Saschas Experimentierfreude zu wachsen. Er drehte und schnitt Videos, versuchte sich im Storytelling in bewegten Bildern – lange bevor Social Media solche Dinge alltäglich machte.

Ein beruflicher Einstieg in die Fotografie blieb zunächst aus. Doch seine kreative Energie suchte sich ein neues Ventil: die Musik. Zunächst als Rapper in einer Band, später als DJ – zwei Plattenspieler, ein Gefühl für den richtigen Moment und ein wachsender Name in der Szene. Mit Anfang 20 tauchte er tief in die Clubkultur ein. Der Rap wich treibenden Techno, und Sascha wurde zu einem festen Bestandteil der elektronischen Musikszene im deutschen Südwesten.

Ende der 90er begann er, eigene Tracks zu produzieren – und sie fanden Gehör. Seine Tracks und EPs wurden auch außerhalb von Deutschland, in Spanien, Holland oder Südamerika veröffentlicht. Der große internationale Durchbruch blieb zwar aus, aber das kreative Feuer brannte weiter.

Die Kamera blieb immer ein stiller Begleiter und heute ist sie wieder Mittelpunkt seines kreativen Schaffens.

Für seine künstlerischen Aufnahmen fotografiert Sascha mit einem sehr minimalistischen Ansatz: Eine Kamera, ein Objektiv, kein unnötiger Ballast. Ob Leica Q2 oder Ricoh GR IIIx – für ihn zählt der Moment, nicht so sehr die Ausrüstung. Die Nachbearbeitung? So schlank wie möglich. Der entscheidende Blick entsteht vor Ort, nicht am Rechner.

Sein Revier sind die Straßen Europas – von Berlin über Stockholm bis Paris. Aber es sind nicht die Postkartenmotive, die ihn faszinieren. Es sind oft unscheinbare Dinge. Schrott in einer Ecke, eine Fensterscheibe, bemalt mit Graffit oder ein kaputter Fernseher auf dem Gehweg, der in Saschas Blick zu einem Kunstobjekt wird.

„Ich finde es faszinierend, wie mich Dinge finden“, sagt er. „Oft habe ich etwas ganz anderes im Auge, und dann -ein flüchtiger Blick- springt mich plötzlich ein neues Motiv an. Die Kamera hilft mir sichtbar zu machen, was ich genau diesem Moment darin sehe.“